Entlang an Schlössern und Skulpturen,
Die Füße mir bald halb verbrannt,
Erspäh‘ ich rieselnd frische Spuren
Am ewig weiten Meeresstrand.
Die Herkunft dieser Fußabdrücke
Könnt‘ immer mir ein Rätsel sein,
Denn dort am Horizont erblicke
Ich einzig Sand und Sonnenschein.
Ich setze mich behutsam nieder,
Genieße Wind und Ozean.
Doch Neugier kitzelt meine Glieder,
Blick zurück zur Spurenbahn.
Ich schüttle mich ob dieses Unfugs,
Schweb‘ mit Wolken übers Meer.
Und doch die Wahrheit dieses Ausflugs:
Der Platz hier neben mir ist leer.
Ich lass‘ Meer, Wolken, Wind und Wasser
Meer, Wolken, Wind und Wasser sein
Und folge ab jetzt dem Verfasser
Der Spuren, statt hier zu verweil’n.
So lauf‘ ich stundenlange Schritte,
Mein Schatten wird zur Streckfigur.
So fern ich auch nach vorne blicke,
Vom Spurenleger keine Spur.
Und als die Sonne ihre Bahnen
Den Tag für heut ad acta legt,
Da nehmen völlig ohne Warnen
Die Spuren einen neuen Weg.
Sie laufen zu den Asphaltwegen
Und Wolken, Wasser, Wind und Meer,
Sie bleiben hinter ihnen liegen
Sowie auch ich, die Muskeln schwer.
Ich klag‘ noch über mein Unglücke
Und dreh‘ mich wie von Geisterhand.
Da seh ich jene Fußabdrücke
Am ewig weiten Meeresstrand.
Daneben laufen gleich die meinen,
Ein Schritt neben dem andern steht,
Als hätten wir ganz im Geheimen
den Weg vereint zurückgelegt.
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